In die Schweiz auswandern


Für Viele, die in die Schweiz auswandern wollen, stellen sich viele Fragen.
Ich will versuchen diese zu beantworten.

Seit über 8 Jahren wohne ich in der Schweiz und konnte auch schon einige Zuzügler mit meinem Wissen über das Thema helfen.

SchweizerAlpen


Überzeugungsarbeit

Frage 1: Warum sollte ich in die Schweiz auswandern?

Die Schweiz hat viel zu bieten. Es ist ein wunderschönes Land mit vielen unterschiedlichen Landesteilen. Unterschiedliche Kulturen und Topographien haben viel für alle anzubieten. Man kann an einem Tag Bootfahren und im Schnee wandern. Am Strand liegen und Flusssurfen. Für Sportliche Menschen ideal. Hier kann man fast allen sportlichen Ambitionen nach kommen. Kulturell sind ziemlich alle Theater und Museen immer mit guten Vorführungen und Ausstellungen besetzt.
Zum anderen ist das Lebensniveau hier höher als in Deutschland und die damit einhergehenden Annehmlichkeiten des Lebens sind auffällig. Was aber die Schweiz bietet bzgl. Rente ist schon enorm. Die Rentenbezüge sind um ein vielfaches höher. Ebenso wird bei den meisten Arbeitgebern noch in eine 2te Säule eingezahlt, was etwa dem Pensionskassen in D entspricht.

Frage 2: Was erwartet mich in der Schweiz?

Also prinzipiell ist das Auswandern in ein angrenzendes Land von Deutschland nur ein kleiner Umzug, aber es gibt etliche Unterschiede in der Mentalität. Worauf lässt man sich ein in der Schweiz. Die Schweizer sind extrem nett. Keiner würde ein böses Wort direkt aussprechen. Sie sind sehr zurückhaltend, womit man als D erst mal Probleme hat. Sie preschen nicht gleich mit ihrem Wissen voraus und erklären die Welt neu, so wie mancher Deutscher das tut. Sie versuchen die Welt einfach besser zu machen aber reden nicht viel drüber. Sie sind auch viel rücksichtsvoller und viele sind konservativ eingestellt. Das zeigt sich schon bei der Zugehörigkeit zur EU, die immer wieder von den Schweizern abgelehnt wird.

Frage 3: Sprechen die Schweizer Deutsch? Muss ich jetzt eine andere Sprache lernen?

Naja, also kommt auf den Ort in der Schweiz an, welchen man sich aussucht, Es gibt ja 4 Nationalsprachen in der Schweiz. Deutsch ist im Norden und Osten die meist gesprochene Sprache. Im Südwesten ist es Französisch und im Süden Osten Italienisch. Retoromanisch wird nur von ca. 40 Tausende Menschen in der InnerSchweiz gesprochen.
Aber nein, das Schweizerdeutsch ist dem Süddeutschen sehr ähnlich, aber eben nur ähnlich. Ein Schwabe oder Bayer wird weniger Probleme haben als ein Backfisch von der Nordsee.
Ach was soll ich sagen. Als Norddeutscher der schon mal Englisch und Plattdütsch kennt ist das ein Problem, nein teilweise echt mysteriös. Es gibt einfach zu viele ähnliche Worte die ganz was anderes bedeuten. Das Berndütsch: «ubbe» und «abbe» als Beispiel. (Ein besseres Beispiel muss ich mal noch suchen)
Man kennt in der Schweiz auch kein «sz» also das doppel s – Kann das hier nicht mal auf der Tastatur finden.

Was aber ganz wichtig ist für Zuwanderer, die schon länger hier sind. Versucht euch die Sprache anzueignen. Ihr müsst sie nicht sprechen können, aber verstehen wäre super und macht einen guten Eindruck bei seinen Schweizer Kollegen, die nicht auf SchriftDütsch wechseln müssen.

Und was mir immer wieder auffällt sind die immer gleichen Namen und Spitznamen der Kollegen und Freunden: Mättu, Stäffu, Pädu, etc. Das macht es echt schwierig sie dann noch zu unterscheiden.

Bildergallery Schweiz

Ich habe eine kleine BilderGallerie mit Schweizer Ansichten veröffentlicht-> SCHWEIZ

Deine ersten Schritte in Richtung Schweiz:

Du hast schon einen Job, dann gut. Wenn du noch keinen hast, dann gibt es einige grosse Portale bei denen man sich umschauen kann. Aktuell ist der Schweizer Arbeitsmarkt ziemlich leer gefegt was Akademiker, Mediziner, Ingenieure und Handwerke betrifft. Somit, wenn man in diese Kategorien fällt, hat man gute Chancen einen Job in der Schweiz zu bekommen.
Hier ein paar Orte ohne Werbung zu mache, wo man gute Jobs findet.

Eine Auswahl:

In der Schweiz gibt es keinen gesetzlichen Mindestlohn. Es sind die einzelnen Branchen, die ihre Löhne über Gesamtarbeitsverträge (GAV) festlegen. Dieser berechnet sich dann auf ca. 4150 CHF bei einer 42-Stunden-Woche, auf den sich viele Arbeitgeberverbände geeinigt haben. Dieser Mindestlohn liegt pro Stunde je nach Branche und Kanton zwischen 19CHF (Kanton Tessin), 21,45 CHF im Detailhandel ab 1.Juli 2023 und 23.27 CHF im Kanton Genf.

 

Wohnungssuche:

Ganz schlimmes Thema in der Schweiz. Aktuell geht’s ja gerade noch, aber vor einigen Jahren war fast nichts in den Ballungszentren Basel/Bern/Zürich zu bekommen, wenn dann nur zu horrenden Preisen. Man muss in Bern City etwa 3,5Zimmer 80qm2 je nach Ausstattung und Zustand zwischen 1700 und 2200 CHF zahlen. Und in Zürich soll es erst ab 2200 CHF los gehen. Anfangs sollte man sich jede Wohnung anschauen, wenn man zeit findet und Besichtigungstermine sammeln. Auf jede Wohnung, die man sich anschaut, muss man sich bewerben mit einem Formular und etlichen Beilagen. Strafregisterauszüge oder Schufaauskünfte aus Deutschland sind nicht in der Schweiz anerkannt, kann man aber gerne mit beilegen, wenn so was gefordert wird. Wenn man aber schon in der Schweiz gemeldet ist, sollte man sich schnellsten eine Betreibungsauskunft seines Kantons besorgen. Das geht Online und 2 Tage später hat man diese in der Regel in der Post.
Bei der Bewerbung sollte man immer angeben, dass man direkt aus Deutschland umzieht und daher noch keine aktuellen Schweizer Gehaltsnachweise liefern kann. Die Kopie des Arbeitsvertrages ist aber dann besser, da man dort den kommenden zu erwartenden Lohn einsehen kann.

Wohnungsausstattung:

In der Regel ist bei allen Miet-Wohnungen ein voll ausgestattete Küche dabei. Sprich also Neuwertiger Kühlschrank mit Freezer (Kombigerät), Herd und Backofen, Spülmaschine und genug Ablagefläche. In Super Modernen Wohnungen ist meist die Küche Offen, ist hier so ein aktueller Trend. Viele haben dann auch eine grosszügige GranitArbeitssplatte.
Zusätzlich sind bei fast allen Miet-Wohnungen noch immer mit dabei eine Waschmaschine und Tümmler. Wenn nicht in der Wohnung in einem Gemeinschaftsraum im Keller. Da muss man sich dann eben eintragen, wenn man Waschen will. Da gibt es auch am meisten Stress mit den Nachbarn, welche dann einfach Waschen, wenn man selbst dran ist und oder man vergessen hat den Termin zu streichen, weil keine Zeit.
Im Übrigen sind die Wohnungen alle sehr gepflegt und immer fast neu. Renovieren muss man nicht alle paar Jahre und nach 10 Jahren Mietdauer der Wohnung kann man sie so abgeben wie sie aktuell ist – Ohne Renovierungen. Etliche in der Mietdauer entstandenen Schäden werden vom Vermieter dann akzeptiert. Schaut aber dazu bitte in euren Mietvertrag.

 

Deine ersten Schritte in der Schweiz:

Wenn du deinen Job gefunden hast und du nun einen Arbeitsvertrag in den Händen hältst und eine Wohnung gefunden hast, dann ist dein erster Schritt zum Migrationsamt zu gehen. Du brauchst nach meinen Erfahrungen eigentlich keinen Termin, da in den meisten Gemeinden genug Personal zur Verfügung steht. Jeder Deutsche wird sich jetzt wundern, aber es ist tatsächlich so. In Berlin brauchte mal schon Geduld um einen Termin in 3 Monaten zu bekommen. Hier in der Schweiz ist es in der Regel nicht so. Die Behörden sind hier auch effizienter, denn schon am Empfang, wenn Dokumente fehlen, wird man wieder zurück geschickt und es wird sehr effizient sondiert. Wartezeiten sind teils sogar online ersichtlich.

Wenn ihr einen Ausländerausweis habt, scannt euch den ein. Ihr braucht den noch ziemlich oft. Macht euch Kopien.

Vergiss nicht dich in Deutschland abzumelden. Das geht in der Regel auch dort meist schon digital. Du brauchst die Abmeldebescheinigung zumindest für dein Kind, damit du hier das Schweizer Kindergeld bekommen kannst.

Jobverlust in der Schweiz

Auch darüber muss man reden. Also nach allem was ich bislang gehört habe ist es schon ziemlich schwer seinen Job zu verlieren. Klar kann das schon mal vorkommen und man besteht die Probezeit nicht. Man sollte daher schon ziemlich frühzeitig das Gespräch mit dem Chef suchen, um einen Eindruck zu bekommen, was den Fortbestand des Arbeitsvertrages angeht.
Sollte man aber nach der Probezeit und nach 1 Jahr Arbeit in der Schweiz seine Arbeit verlieren, so hat man auch hier einen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Am Anfang sind das noch satte 80% seines Gehaltes was sich dann aber nach einigen Monaten reduziert. Da aber der Arbeitsmarkt hier so leer gefegt ist, wird man sicherlich schnell einen adäquaten Job wieder erlangen. Evtl. muss man dann anfangs noch viel pendeln, aber bei dem ÖPNV hier ist das eigentlich kein Problem.

Geldwirtschaft

Bankkonten und Kreditkarten

Jeder, der in die Schweiz geht, sollte sich schnellst möglich ein Konto hier anschaffen. Es gibt im Bankenwesen genug Anbieter, die jeweils alle Gebühren pro Monat kosten(Kenne zumindest keine ohne Gebühr, wenn man wenig auf dem Konto hat).
Ganz günstig ist das PostfinanceKonto mit 5 Franken pro Monat Gebühr. Dazu gibt es eine Kreditkarte für 50 Franken im Jahr.
Eine kostenlose Kreditkarte gibt es zum Beispiel bei Coop. Die Zinsen auf den Kreditkarten sind wie bei allen nicht gerade niedrig, aber halten sich an den noch nicht ganz Wucherzins bezeichnenden oberen Bereich. Je nach Tarif muss man einen geringen Teil seines Kredites monatlich zurück zahlen.
Es gibt aber auch die Möglichkeit Aufladbare Kreditkarten ohne Kredit also zu beziehen. (Anbieter suchen)
Man kann sicherlich seine Konten in Deutschland weiter behalten. Es gibt Banken, welche man einfach die Wohnadresse ändern kann, ohne das Konto neu zu erstellen. DeutscheBank und Barcleys haben da keine Probleme mit. Bei anderen Banken, wie die Sparkasse oder TargoBank und bei CortalConsors ist der Prozess so kompliziert, so dass man es auch gleich kündigen kann.
Zuzügler in der Schweiz haben sicherlich hier noch keine Schulden gemacht und insofern ist es hier sehr leicht Kredite zu erhalten. Ich meine nicht nur direkte Kredite bei einer Bank, sondern auch Kreditrahmen bei Banken für Kreditkarten.

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Bonuskarten

Wenn ihr öfter in der Migros, Coop, Loeb oder Manor einkauft, gibt es dort Bonus- oder auch Rabattkarten, ähnlich der Deutschlandkarte von Edeka. Auf diesen Karten bekommt man dann Punkte und kann diese gegen Einkaufsgutscheine oder andere Rabatte oder sogar Produkte eintauschen. Das ist meist im Gegenwert eines Rabattes von 1% der Fall. Die Rabatte, die man auf ExclusivArtikel bekommt, können aber dadurch schon bei über 60% liegen, je nach Themenbereich. Nach Jahren muss ich sagen, dass diese sich lohnen. Zwar speichern die Firmen dann dein Einkaufsverhalten, aber so what, solange die Krankenkassen darauf keinen Zugriff haben. Es gibt auch Rabattbons, wenn man sie in guter Kombination eingesetzt, kann man richtig viele Punkte einsammeln und so Geld sparen kann.

 

Steuern

Das beliebteste Thema in der Schweiz sind die Steuern. Auch im Ausland wird die Schweiz immer als Steueroase gesehen. Dem ist aber gar nicht so. Man zahlt hier je nach Kanton extrem viele Steuern. Diese unterteilen sich in Kantonssteuern und Bundessteuern. Diese werde auch in der Steuererklärung entsprechend ausgewiesen.
Als Neuzugezogener in die Schweiz wird dich das Thema noch nicht wirklich belangen. Du wirst die ersten 5 Jahre mit der Quellensteuer direkt besteuert und die Steuern wie in D direkt vom Lohn abgezogen. Erst dann, wenn du Bewilligung C erhältst ist das anders, denn dann wird dir die Steuer mit ausgezahlt. Achtung nicht verprassen. Das FA wird sich noch bei dir melden und seine Steuern von Dir holen. Sollte dein Partner noch die Bewilligung-B haben wird dieser ebenfalls von der Quellensteuer befreit, wegen der Zusammenveranlagung.
Aber auch wenn du noch Quellensteuerplichtig bist, mache eine Steuererklärung. Es lohnt sich immer, auch wenn die nicht schnell bearbeitet wird und es mal 1 Jahr dauert bis das FA sich mit der Abrechnung meldet (zumindest hier im Kanton Bern so jedes Jahr erlebt).
Für die Glücklichen, die schon in den ersten 5 Jahren in der Schweiz pro Jahr mehr als 120.000 Franken verdienen entfallen die Quellensteuerabgaben direkt. Auf hier bitte sofort eine Steuererklärung machen, wenn das Jahr um ist.
Ein Steuerberater könnte für die ersten 1-2 Steuererklärungen von Vorteil sein, da die meisten Zuzügler die Schweizer Steuergesetze noch nicht gut genug kennen und einem da möglicherweise einige Franken durch die Lappen gehen könnten.
Ein Steuerberater kostet auch nicht so viel. Pro Erklärung soll das um die 300 Franken sein.

Versicherungen

Für die Obligatorische Versicherungen wie Mieter-Haftpflicht oder die persönliche Krankenkasse kann man sich auf der Webseite bei comparis.ch die aktuellen Tarife anschauen. Sehr gutes Portal, wenn es um Versicherungen und Kredite geht. Fast alle Versicherungen sind auch Online abschliessbar.

Der Umzug

Wenn du jetzt umziehst, dann musst du innerhalb des ersten Jahr deine Sachen aus dem Ausland holen. Schaut bitte, wenn ihr euch einen LKW mietet auch mal nach den Mietpreisen in der Schweiz. Die sind teilweise günstiger als in D. Vor allem haben LKW in D meist keine Schweizer Vignette. Passt bitte richtig auf mit der gesetzlichen Grenze der Zuladung bei eurem LKW auf. Überzieht das nicht. Da fast alle LKWs mit Umzugsgut an der Grenze gewogen werden, ist das meist noch eine Falle in die oft jemand gerät. Das wird dann noch richtig teuer, je nach Menge der Übermenge.

Arbeiten in der Schweiz

Leistungen der Arbeitgeber

Was die Arbeitsbedingungen in der Schweiz angeht, sollte man genau hinschauen. Hier bieten die Arbeitgeber grosszügige Bedingungen an.
Es ist eigentlich obligatorisch, dass der Arbeitgeber eine Unfallversicherung anbietet. Also jeder Unfall zahlt die Krankenkosten, wenn man zu hause oder im Büro verunfallt. Da bedarf es nur eine Meldung beim Arbeitgeber.
Zuzahlungen zur eigenen Krankenversicherung ist meist auch dabei.
Zuzahlungen zur Kinderbetreuung muss nicht immer dabei sein , aber wenn die Kinder in der Ausbildung sind bieten viele Arbeitgeber eine Zuzahlung an.
Viele zahlen auch die Kosten eines HalbtaxAbos komplett. Da kommt es drauf an, ob man viel reisen muss, dann zahlen viele noch den Anteil oder komplett das GeneralAbonnement(GA)

Familie

Kinderbetreuung

Du hast Kinder und Mama und Papa müssen arbeiten? Dann bleibt nichts anderes als der Weg zu einer Kinder Tagesstätte oder eines Kindergartens. In der Regel sind die sehr zu vorkommend und bemühen sich um einen Platz. Kindergarten ist vor der Schule obligatorisch also Pflicht. Die Tagi’s und Kitas kosten aber alle in der Schweiz. Und nicht wie in Berlin 23€ oder weniger, sondern richtig nach Einkommen. Hier sind das teilweise etliche hundert Franken, die das ausmachen. In manchen Kantonen kann man das auch im Internet ausrechnen. Beispiel Bern: [Ki-Tax]

Rente

Das Drei-Säulen-System in der Schweiz ist die auf drei Säulen beruhende Alters-, Invaliditäts- und Hinterlassenenversicherung – mit unterschiedlicher Finanzierung als tragenden Pfeilern der Vorsorge.

Säule 1:
Die Schweizer bieten einen super Onlinerechner, der aber nur die Rente des Bundes berechnet. Also nur Säule 1: [ ESCAL Rentenschätzung ]

Säule 2: 
Im weiteren Sinne kann die ganze zweite Säule als „berufliche Vorsorge“ bezeichnet werden, da hier alle berufstätigen Personen versichert sind.
Hier zahlt der Arbeitgeber mit dem Arbeitnehmer in einem individuellen Verhältnis ein. Das macht die Berechnung etwas schwer anfangs, aber der jährliche Auszug der Pensionskasse erläutert das spätere Rentenniveau als Prognose. Die Pensionskassen verzinsen deine Einlagen sehr hoch. Meist höher als das deine Bank machen würde. Diese 2te Säule kann man sich auch komplett auszahlen lassen oder eben monatlich als normalen Rentenbetrag.
Ein Beispiel:
Annahme: Sie haben im Laufe Ihrer Erwerbstätigkeit ein Altersguthaben von 400‘000 Franken erworben. Der Umwandlungssatz beträgt 6,8 Prozent. Ihre lebenslange Pension beträgt 27‘200 Franken pro Jahr oder 2‘267 Franken pro Monat.

Säule 3 :
Die dritte Säule ist eine Selbstvorsorge; mit ihr sollen Vorsorgelücken aus der ersten und zweiten Säule reduziert oder geschlossen werden. Diese Kassen verzinsen deine Einlagen sehr hoch. Meist höher als das deine Bank machen würde.
Auch diese 3te Säule kann man sich auch komplett auszahlen lassen oder eben monatlich als normalen Rentenbetrag.

Eine Rentenberechnung:

Die Berechnung spiegelt immer den aktuellen Stand-2021 wieder.

Eine durchschnittliche Rente in Deutschland beträgt 2022(Infoseite) zwischen 1.403 Euro (Osten) und 1.605 Euro (Westen) netto zzgl. deiner pers. Riesterrente.

 

BEISPIEL 1: 2 Personen kommen mit ca. 40 Jahren in die Schweiz 1 Kind – Beide gut ausgebildet und verdienen hier etwa 100.000 CHF/pa pro Person.

Beide (geb 1978) gehen am 1.6.2045 in Rente

Rente aus Deutschland nach 12Jahre Arbeiten für die Jahre vorher – geschätzt Zusammen: 1200 Euro (Bitte berechnet das selbst oder entnehmt es eurem Rentenbescheid)
Und die «Riesterente» bitte noch einrechnen, wenn ihr bis zur Rente weiter zahlt, laut Rechner etwa: 257 €/mtl.

Säule 1: Zusammen bekommen sie demnach 1380,- CHF
Säule 2: Auszahlung aus der Säule 2: 1300 + 1300 = 2600,- CHF
Säule 3: Auszahlung aus der Säule 3: geschätzt: 600,- CHF

Macht dann alles zusammen : 1300 CHF (D) + 1380 CHF(1) + 2600 CHF(2) + 600 CHF(3) = 5880 CHF/ Monat Rente ! Steuern noch abziehen von 15 % = ca. 4998 CHF!

 

BEISPIEL 2: 2 Personen kommen mit ca. 30 Jahren in die Schweiz – 2 Kinder – Einer gut ausgebildet und verdient hier etwa 130.000 pro Jahr – die andere Person nur 40’000 CHF/pa

Beide (geb. 1988) gehen am 1.6.2055 in Rente

Rente aus Deutschland nach 5 Jahren Arbeiten für die Jahre vorher – geschätzt Zusammen: 500 Euro (Bitte berechnet das selbst oder entnehmt es eurem Rentenbescheid)
Und die «Riesterente» bitte noch einrechnen, wenn ihr bis zur Rente weiter zahlt, laut Rechner etwa: 410 €/mtl.

Säule 1: Zusammen bekommen sie demnach 2850,- CHF
Säule 2: Auszahlung aus der Säule 2: 1900 + 500 = 2400,- CHF
Säule 3: Auszahlung aus der Säule 3: geschätzt: 1100,- CHF

Macht dann alles zusammen : 550 CHF (D) + 2850 CHF(1) + 2400 CHF(2) + 1100 CHF(3) = 6900 CHF/ Monat Rente ! Steuern noch abziehen von 15 % = ca. 5865 CHF!

 

Eure persönliche Rente könnt ihr hier berechnen lassen: AHV-Rentenschätzung oder hier: https://www.transparente.ch/de

 

Leben in der Schweiz

Das Brot

Ich komme immer wieder auf das Problemkind Brot zu sprechen. Wenn man in einer deutschen Bäckerei oder Supermarkt sein Brot kauft hat man viele Sorten zur Auswahl und auch manches einfach simples und eben günstiges dabei. Im Nachbarland Frankreich gibt es lange gut schmeckende, rustikales Baguettes und Croissant zu günstigen Preisen.
Da ist die Schweiz etwas eigenwillig. In den Backereien gibt es zu weil nur so exotisches Brotzeug. Fitnessbrot, Brot mit ganz viel oder weniger Körner, Brot mit Rosinen oder Feigen. Brot mit ganz dicker Kruste und auch in Dunkel, mit Dinkel oder Hafer, anderes süsses Brot und den eben den Zopf. So, es gibt auch Croissant und Baguette, aber auch da nichts simples. Ich verstehe nicht wirklich was dahinter steckt, aber eine ganz schnöde Semmel oder ein weisses Baguette wie in Frankreich habe ich noch nicht gefunden. Schade. Der Geschmack der Croissants ist auch anders und sind nach mir auch gänzlich ohne Butter gebacken worden.
Update 09.2019: Bei COOP gibt es seit neuesten eine Roggenweissbrot vorgeschnitten in Scheiben (Aufschrift: NEU) und auch bei Aperto liegen seit neuesten fast französische Baguettes. Ebenso gibt es dort mittlerweile auch Harry Schwarzbrot.

Lebensmittel

Einkaufen in der Schweiz ist sicherlich ein etwas teureres Vergnügen als in einem Nachbarland. Die Preise für Fleisch, Molkereiprodukte und Kosmetika sind etwa mehr als doppelt so hoch. Beispiel: 1/2 Pfund Butter bei der Migros: 3,60CHF – Edeka (D): 1,19Euro oder noch weniger. Allerdings gibt es auch Dinge die in der Schweiz nicht mehr kosten – Tomaten: 2.90 bis 4.80 CHF / Kilo.
Fleischesser haben es dann auch noch schwerer – Kilo gemischtes Hackfleisch 19.90CHF/Kilo. Rinder Entrecote 48,-/kg Lammkoteletts in der Migros aktuell pro Kilo 54,-CHF.
Aber zum Fleisch – Das ist in der Schweiz meist keine Massentierhaltung und ich pers. würde sage, wenn man das mit D vergleicht, ist das hier mindestens Tierfreundliche oder sogar Bio-Tierhaltung.
Es gibt aber etliche Rabatte oder Bonuskauf Aktionen bei denen man 3 für 2 bekommt. Also drauf achten und zuschlagen. Die Schweizer haben immer eine Tiefkühle die voll ist.
Wein und Bier kauft man bei Denner & COOP am günstigsten und sind auch nicht viel teurer wenn man diese in einer Aktion kauft. 3 für 2 oder 20% Rabatt gibt es öfters. Einfach zuschlagen und Hamstern.

Wer Aldi und Lidl mag. Ja , die gibt es auch hier. Dort gibt es auch Produkte aus Deutschland, die es sonst in der Schweiz nirgends gibt. Aber nicht alles ist dort billiger und oder besser!

Tabakwaren sind in der Schweiz teurer als in Deutschland, aber auch hier empfiehlt es sich bei Denner und COOP auf Schnäppchen und Rabatte zu schauen. Preis aktuell (Jan 2024): Marlboro Gold(20st.): Fr.9.20

Technik

Ja auch in der Schweiz gibt es MediaMarkt, aber nicht überall. Es gibt aber viele Alternativen und die Preise für Technik sind teilweise sogar niedriger als in D, denn hier ist die MwST. nur bei 8.1% (seit 2024) und das sind locker 10% weniger als in D, somit kann hier günstiger angeboten werden. Der Online Handel von Digitec/Glaxus dafür liefern innert 24Stunden in der Regel, was auf Lager ist aus. Es gibt aber noch andere Technikanbieter wie: Conrad, Microspot, PC-Ostschweiz, Mediamarkt, Fust, Interdiscount

Drogeriemarkt Artikel

Wenn man Zahnpasta oder Deo oder Haarschampoo benötigt, dann ist die Schweiz ziemlich teuer. Es gibt aber in vielen Städten den Drogeriemarkt Müller (Evtl. kennt ihr den aus Deutschland). Dort sind die Preise sehr moderat, aber nicht für alle Artikel.
Wenn man aber z.B. Staubsaugerbeutel braucht. Swirl S67 als Beispiel, sollte man sich schon überlegen diese möglichst auf einen Besuch in D mit zu bringen. Bei DM in D kosten diese: 8.95Euro / 4St. . Hier bei Microspot sind da nur 2St. in der Packung und kosten 12,00 Franken. Also mehr als 130% teuerer !

Online Einkaufen

In der Schweiz kann man fast alles Online einkaufen. Ich habe noch nichts gefunden, was ich brauchte was es nicht Online gab. Wer aber glaubt, dass man einfach bei Edeka in Deutschland einkaufen kann und sich das in die Schweiz liefern kann, der irrt. Die meisten Versandhändler in Deutschland liefern nur nach Deutschland oder das EU-Ausland. Die Schweiz ist nicht EU !

Lieferadresse in Deutschland & Österreich für Schweizer

Wer in der Schweiz in der Nähe zu Österreich oder Deutschland wohnt, fährt oftmals über die Grenze um im Ausland günstiger einkaufen zu gehen. Doch sobald man in einem Online-Shop etwas kaufen und an seine Adresse in der Schweiz liefern lassen will, kommt oft die Meldung ‚Dieser Artikel wird nur in folgende Länder verschickt: Deutschland‘. Gerade der grösste Online-Shop Amazon verdirbt einem oft die Vorfreude auf ein neues Produkt, da er die Waren nicht in die Schweiz liefert. Wenn man die Preise dann mit einem Schweizer Online-Shop vergleicht, fühlt man sich leider oft abgezockt, da die Preise in der Schweiz oft deutlich teurer sind.
Quelle: Schweiztipps

Es gibt aber eine andere Möglichkeit. So genannte Deutsche-Lieferadresse für Schweizer. Sucht mal nach.
Die Preise sind aber nur lohnenswert, wenn man oft und viel aus dem Deutschen Ausland kauft. Die meisten Anbieter übernehmen dann die Verzollung und den weiteren Versand an deine Schweizer Adresse.

Hier in der Schweiz gibt es oft die Möglichkeit seine OnlineEinkäufe auf Rechnung zu bezahlen. Ein Zahlungsziel von 20-30 tagen ist da meist üblich.
Kleine Anmerkung: Habe mal bei COOP Online eingekauft und dann versehentlich die Rechnung nicht bezahlt. Nach fast 2 Monaten kam dann mal eine Mahnung (Ohne Gebühren drauf) mit einem erneuten Zahlungsziel von 30 Tagen. Das nenne ich mal fair!

Mülltrennung

Also wer glaubt, dass doch eigentlich Mülltrennung zum normalen Leben gehört, wenn man aus D kommt, der irrt in der Schweiz. Hier gibt es zwar Bestrebungen dieses zu machen, aber das ist nicht ganz so ausgebaut wie man denken sollte. Hier in der Schweiz wird der meiste Müll nämlich in Müllverbrennungsanlagen schlicht verbrannt. Die dadurch erzeugte Wärme kommt in die FernwärmeLeitung oder wird zu Strom gemacht.
Aber ja, man trennt aber auch in der Schweiz. Überall gibt es Sammelkontaineranlagen für PET/Glas/Alu/Metall/Papier. Papier wird in der Regel auch alle zwei Wochen vor der Tür eingesammelt. Es gibt hier in Bern auch Grünsammlungen/BioKompost, welchen man aber extra beziehen muss.
Plastik von Joghurtbechern, Milchflaschen oder Reinigungsmitteln etc. kann in der Regel in den Supermärkte, wo man es vermutlich gekauft in Sammelboxen eingeworfen werden.
BITTE: Macht die Plastikflaschen und Blech- und Aludosen klein, das spart Platz und die Sammelboxen sind nicht so schnell voll.

Verkehr

Eisenbahn

Der Bahnverkehr ist eines der besten in ganz Europa. Die Züge sind immer pünktlich und das Angebot ist riesig. Wenn man die Bahn öfters nutzt lohnt sich schon ein HalbtaxAbo für Fr. 165,- pro Jahr (Stand:2019). Damit kann man alles(Bus,Boot,ÖPNV,SBB) für den halben Preis nutzen. Für Jugendliche zwischen 6 und 16 gibt es eine Junior-Karte und die Fahren in Begleitung eines Elternteil umsonst mit für Fr.25,- pro Jahr. Kinder unter 6 fahren generell kostenfrei.
Es gibt auch ein GeneralAbonnement(GA), welches die Fahrt aller oben genannten Verkehrsmittel beinhaltet. Aktuell kostet das 3860,- CHF pro Jahr(2021). Man kann aber fahren wann man will und so oft man will. Nicht übertragbar.

Für Freunde die die Schweiz nur mal so besuchen wollten und ebenfalls oft die Bahn und Bus nutzen wollen, lohnt sich die «Swiss Half Fair Card» der SBB. Da kann man für Fr. 120,- zu den selben Konditionen wie beim HalbtaxAbo aber nur für einen Monat durch die Schweiz fahren.

Auto

Du hast ein Auto und nutzt es in der Schweiz. Achtung: Du musst deinen Führerschein innert eines Jahres umschreiben lassen, sonst ist der nicht mehr gültig in der Schweiz! Es kann sein, dass du nach dem Verfallsdatum deine Fahrprüfung erneuern musst, damit du wieder ein gültiges Schweizer Dokument hast. Wobei , wenn du damit erwischt wirst kostet das bis zu 180 CHF Strafe. (!) Ebenso kann die Versicherung in einem Versicherungsfall die Zahlung verweigern.
Aber: Dein alter Führerschein ist im restlichen Europa immer noch ein gültiges Dokument, auch wenn du es nicht in die Schweiz umgeschrieben haben hast.

Gebrauchtwagen mit zu nehmen aus Deutschland lohnt sich nur beim Erstumzug als Umzugsgut. Solltest du noch eines brauchen und es vorher noch kurz in Deutschland kaufen, dann beachte die Fristen der Haltung des Fahrzeuges. Je nach dem, kann es evtl. nicht als Umzugsgut gelten und man muss die MwSt für ein Neufahrzeug nachbezahlen.

An die Raser. Achtung – Das ist teuer! Fahrt einfach was da steht und nicht wie in D einfach mal 10km/h mehr, passt schon. Nein! Fahrt einfach 80, wenn da 80 steht ! Punkt aus. Bremst auch, wenn ihr von einer 100er Zone in eine 80er Zone kommt. Nicht rein rollen lassen. Schon das kann teuer werden, wenn ihr geblitzt werdet. Und Blitzer hats ziemlich viele in der Schweiz.

Parkieren(auf Deutsch: Parken) ist in der Schweiz extrem teuer. Am Tag kann man schon mal für einen Parkplatz in der Stadt bis zu Fr.50,- bezahlen. Im Parkhaus ebenfalls. Günstiger sind da Monatsabos für einen Parkbereich in seiner Stadt oder Gemeinde. Beispiel Bern: Fr.450,- pro Jahr als Anwohner. Fr.240,- pro Monat für Fremde, also nicht Anwohner, wenn ihr in der Blauen Zone parken wollt. An  den Wochenenden sind die BlauenZonen für alle kostenfrei.

Die Deutsche Botschaft

Wer in der Schweiz lebt, muss zur Deutschen Botschaft nach Bern oder einem General-Konsulat in einer anderen Stadt, um seinen Pass oder Personalausweis(auch möglich) neu auszustellen oder zu verlängern(wenn das überhaupt noch geht). Termine, zumindest in der Deutschen Botschaft in Bern, sind Online zu buchen. Meistens sind die Timeslots auf Monate hinaus ausgebucht, aber schaut trotzdem täglich rein. Last euch davon nicht abschrecken. Vor allem am Morgen werden die abgesagten Termin des Vortages wieder frei gegeben und man kann doch noch innert einer Woche einen Termin ergattern.
Erwartet aber nicht die nette und freundliche Dame vom Amt, so wie ihr es in der Schweizer Behörde kennen gelernt habt. Das ruppige Deutschland lässt da einem gleich Erinnerungen an Berlin wach werden. (Grusel, Bibber, Angst). Die Preise für Ausweise sind etwa 20-30 % höher als in Deutschland selbst und es dauert etwa 4-6 Wochen, bis man einen neuen Ausweis erhält. Man bekommt die Pässe dann per Einschreiben nach Hause.
Habe gehört: Man kann seine Pässe oder Ausweise auch im Grenznahen Deutschland verlängern lassen, wenn noch möglich und eilt (Stand 2019).

Wählen als Auslandsdeutscher

Auch als Auslandsdeutscher kannst du für deine alte Heimat zur Wahl gehen. Du kannst aber nur, nach meinem wissen, für die Bundestagswahl abstimmen. Alle anderen Wahltermine sind nur für Bürger Deutschlands die dort leben und nicht für alle Staatsangehörigen. Um jetzt zu wählen, muss man sich in Deutschland registrieren beim alten Wohnort im dortigen Wahlregister. Ihr müsst das folgende Formular ausfüllen und dort hin senden, damit ihr dort eingetragen werdet und die Wahlunterlagen zu gesendet bekommt. Bitte rechtzeitig machen, da es eine Weile in der Deutschen Bürokratie benötigt um verarbeitet zu werden.
https://www.bundeswahlleiter.de/mitteilungen/bundestagswahlen/2021/20210121-formular-auslandsdeutsche.html

Achtet die Fristen !

 


Ich möchte noch mal betonen, dass das hier durchaus meine persönlich Meinung widerspiegelt und nicht alles umfassend richtig sein muss.

Wenn ihr Fragen und Anmerkungen habt, dann bitte unten kommentieren oder mich direkt anschreiben. Ich antworte gerne.

 

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