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Datum: de 8.April bis – â 7.Mai 2000

Teilnehmer:
Matthias Blohm
&
Sandra Cornejo Lujan

Wir würden Sie gerne einladen mit uns noch einmal die Reise nach Peru zu erleben.

Mit uns die selben Bilder zu sehen, die selben Eindrücke und vor allem das selbe Gefühl nach zu empfinden, wenn Sie sich die Fotos ansehen.

Ich wünsche Ihnen viel Spass auf den nächsten Seiten und kann nur hoffen,

dass die Fotos für Sie Anreiz genug sind auch einmal Peru zu besuchen.

Last Update : 30.07.2000 — Author : maja

 


Die Idee 

Na ja , wie es immer so anfängt.  Es stand die Idee im Raum nach Peru zu fahren, weil Sandra Ihre Großeltern und den Rest der Familie wieder sehen will. Die Familie hatte sich in den letzten Jahren vermehrt und da gab es einiges zu sehen. Matthias wollte die Menschen und das Land kennen lernen und da er dort noch nie war, wird es bestimmt spannend sein mal einen neuen Kontinent kenne zu lernen.
Dann hieß es erst einmal sparen und im Januar war es soweit. Wir hatten die Tickets gekauft und hielten sie wirklich in unseren Händen.

Flugtickets
Flugtickets

 

 

 

 

 

 

Hinflug ist der 8.April von Berlin nach Amsterdam morgens 6:35 Uhr mit KLM. Dann von Amsterdam 10:30 Uhr weiter nach Lima via Aruba.

Ankunftszeit in Lima sollte dann 18:35 Uhr am selbigen Tage, einige wohl genauer 7 Zeitzonen weiter westlich sein.

Wir werden dann 4 Wochen lang in Peru verbringen, bevor die KLM uns am 6.Mai wieder via Aruba und Amsterdam nach Berlin zurück bringt.

 

Also hier nun die Geschichten, die uns während der Reise passiert sind und hier Erwähnung finden sollten, damit auch andere was zu lachen oder schmunzeln haben. Vielleicht nehmen einige das auch mal zum Anlaß nach Peru zu fliegen.

 

Viel Vergnügen.


Die Abreise.

Um kurz nach  5Uhr am Flughafen Tegel sein. Das wird hart. Aber gut, das schaffen wir schon.

Am Vorabend, dem letzten Tag in Berlin, hat Matthias noch lecker gekocht. Es gab Huhn auf Thailändische Art. Sehr lecker. 

Die gesamte Familie Lujan kommt zu Besuch. Sogar Laura bringt noch was zum Essen mit. So viel zu essen gabs,  dass wir noch Boris und Guissela brauchten, um alles Essbares zu vernichten.

Die letzten Koffer werden noch gepackt und sogar Laura hatte noch 2 riesige Taschen dabei, welche wir verstauen mussten. Es waren alles Geschenke für die Angehörigen in Peru.

Nach dem Zusammenpacken haben wir festgestellt, das es doch wesentlich mehr war als wir dachten. 4 riesige Koffer und Taschen. Dazu noch viel Handgepäck.

Am 8.April dann nach einer sehr sehr kurzen Nacht, morgens mit der BVG um kurz nach halb 5 zum Flughafen Tegel. Es war nicht gerade warm.

Am Flughafen haben wir dann noch massenweise Magazine gekauft, damit die Reise und vor allem die 15 Stunden im Flugzeug nicht so langweilig werden.

Dann beim Koffer-aufgeben haben wir 62,5 Kg auf der Wage gehabt. Wir hätten aber nur 25 Kg pro Person mitnehmen dürfen, aber dank des SilverWing Status von Matthias konnten wir noch mal 10 Kg mehr mitnehmen und für die restliche 2,5 Kg hatte die sehr nette Frau von KLM viel Verständnis. Sie hat es einfach akzeptiert und meinte: «Das geht schon.»

Sitzplätze am Fenster von Amsterdam nach Lima gabs auch nicht mehr und somit mussten wir irgendwo in der Nähe von einem Fenster sitzen.

Hier mal ein Tipp am Rande: Jeder der längere Flugstrecken fliegen sollte, sollte unbedingt einige Tage vorher schon mal Sitzplätze am Fenster reservieren lassen. Bei den meisten Fluggesellschaften kann man das auch machen lassen.

Der Flug nach Amsterdam war sehr schön, es gab einen kleinen Snack. In Amsterdam noch beim Dutyfreeshop vorbei geschaut. Am Gate nach Lima beobachten wir dann wie einige Techniker von KLM an dem Flugzeug mit dem schönen klingenden Namen «Marie Curie» rumbasteln. Da scheint irgendwas mit dem Triebwerk nicht OK zu sein. Viel Kopfschütteln und einige ratlos wirkende Techniker, die dann einfach gehen und das Flugzeug in Ruhe lassen. Endlich eine Durchsage, 10 min vor Abflug, dass die die Maschine defekt sei und die KLM eine Ersatzmaschine bereitstellt. Das werde aber noch knapp 2 Stunden dauern. Na wie gut, dass die das vorher gemerkt haben.


 

Der Flug nach Peru.

Um 12:30 Uhr ging es dann aber endlich los. Erstmal Richtung Aruba. Ankunftszeit dort 14:50 Uhr, also 9 Stunden fliegen. Dreimal Essen, ständig Getränke und Filme bis zum Umfallen.

Von Aruba noch mal 5 Stunden nach Lima. Es wird langsam dunkel und die Verspätung wird man auch nicht aufholen. Schnell noch den Tipp von Laura umsetzen (Danke Laura!) – Alle Bar verfügbaren Dollars in die Unterhose. Später war es schwieriger diese wieder an der Wechselstube raus zu holen.

Ankunft 19:50 Ortszeit. Die Tür geht auf. Ein beißender Fischgeruch geht durchs Flugzeug. Das wird mir später erklärt, es sei die Fischmehlfabrik gleich neben an.

Paßkontrolle ! Ein scharfer Blick auf unsere Papiere und noch einmal Kofferkontrolle. Nichts gefunden. Gut so.

Die Familie winkt schon die ganze Zeit in die Halle hinein. Immer wenn wir winken, winkt die Familie auch. Lange Begrüssung mit viel Tränen, schliesslich hat man sich 5 Jahre nicht gesehen. Dann mit einem Taxi zum Busbahnhof, welcher direkt an der PanAmericana liegt. Mit 9 Leuten in einem Taxi. Das kostet auch nicht etwa mehr, nein, einfach los und gut. Es interessiert hier keinen. Kein Anschnallen. Egal.

Wir müssen noch mit dem Bus nach Trujillo und somit blieb nicht viel Zeit für die Tante in Lima. Wir bedauerten das sehr und versprachen ihr, wir werden sie aber noch am Ende unseres Urlaubs besuchen.

Der Busbahnhof war in einem fahlen Licht von 2 oder 3 riesige Flutlichter gehüllt, welche den riesigen Platz mit Hunderten Bussen von der Seite anstrahlten. Entweder schaute man in die Strahler und sah nichts mehr oder man schaute ins Dunkle zwischen den Bussen. Man sah so oder so nur Staub des sandigen Platzes oder den Qualm der Motoren. Sonst war es laut von dem Bussen die immer wieder Motoren anschmissen und aufjauelten. Permanent kamen neue Busse und fuhren welche weg. Also schnell den einen Bus suchen und das Gepäck in den Bus verstauen. Ich hatte das gar nicht mehr richtig realisiert welchen Bus wir genommen haben. Ich wurde in den Bus gesetzt und alle starrten mich an. Juan, der Bruder von Sandra meinte noch : «Mira, mira, mira los equipajes !!!!». Das hieß die ganze Nacht bei jedem Halt auf das Gepäck einen Blick werfen. Juan hat das vorzüglich gemeistert, denn wir beide konnten nach mehr als 24 Stunden reisen einfach nicht mehr und schliefen ein bisschen. Der Bus war für Europäischen Standard sicherlich Durchschnitt, aber auf jeden Fall enger. Der Fahrtwind brauste die ganze Nacht durch den Bus und durch die flatternden Gardinen rauschte die Dunkelheit mit ihren kleinen Straßenlichtern vorbei. 7 Stunden Busfahrt waren es noch bis Trujillo. Ankunft 6:15 morgens die Sonne geht gerade auf in Trujillo und es war keine Wolke am Himmel.


Die Ankunft in Trujillo

 

Die Familie, wieder etwa acht Leute, holen uns mit einem alten Amerikanischen Schlitten ab. Ford Galaxie Baujahr 67. Hatten wir dann später mal in Erfahrung gebracht. Die Reifen waren Slicks. Alles was man ausbauen konnte war ausgebaut und in ein Taxi verwandelt. Stossdämpfer waren ebenfalls Fehlanzeige. Die sind schon vor langem defekt gewesen und dann hat man kurzerhand mal die Achse direkt an die Karosse geschweißt. Zum Glück gab es Sitze die gepolstert waren.

Der erste Tag ging schnell vorüber. Alle freuten sich nach Jahren, wieder einen der Familie zu sehen. Ein Hahn wurde direkt geschlachtet und zu super leckerem «Tallarines» vorarbeitet. Hmmmm lecker ! Den Hahn hatten wir bei unserer Ankunft noch lautstark gehört.

Später am Nachmittag haben wir die Nichte von Sandra getauft. Matthias und Sandra sind jetzt Compadres. Das bedeutet sehr viel in Peru. Wahrscheinlich sogar mehr als Taufpaten in Deutschland.
Dann kurze Rundfahrt durch den Bezirk mit Liche’s Auto. Matthias hat sich den Ort näher anschauen können.

Huanchaco

Nächster Tag in der Stadt Trujillo. Mit dem Taxi in die City. Egal auch später, es hat immer 3 Soles gekostet. Schnell zur Bank und erst mal Geldwechseln. Dann nach zwei Stunden Rumrennerei, endlich : «Banco Latino» nimmt Mastercard-Traveller-Checks, ohne Gebühr zu erheben. Zur Entspannung sind wir dann noch nach Huanchaco gefahren. Eine sehr schöner Ort nördlich von Trujillo. Direkt am Meer und sehr romantisch. Für die Verliebten von Trujllo ein begehrtes Ausflugsziel. Hier treiben sich auch eine Menge von Amerikanischen Boys rum, die alle die großen Wellen aus nutzen wollen um zu surfen und das mal nicht in Hawaii.

Am nächsten Tag sind Matthias und Sandra in den Markt nach «La Hermelinda» gegangen und Matthias wurden die ganzen Früchte und Gemüse aus der Region gezeigt. Das ist für Matthias in sofern sehr aufregend gewesen, als dass es dort auch alle Früchte aus aller Welt gab, nur sind diese nicht importiert, sondern aus heimischer Produktion. So zum Beispiel Erdbeeren, Kirschen, Zitronen, Weintrauben, Mais und Kartoffeln, um nur mal einige aufzuzählen. Das Angebot war in sofern richtig erfreulich. Die Preise auch. Und handeln brauchte man nicht, denn die Preise standen untypischer weise wie in Deutschland auf einem Schild dran.

 


 

Der Beginn der grossen Rundfahrt

 

Klar, zu einer Reise nach Peru, gehört auch eine Rundfahrt durch das gesamte Land. Wir hatten also eine solche geplant und mussten nun die weiteren Dinge in die eigene Hände nehmen. Das war allerdings nicht so einfach, wie wir schnell feststellen mussten.
Eines Morgen nun ging es dann los in ein Reisebüro an der Plaza de Armas in Trujillo. Immerhin hat die Stadt 400 000 Einwohner und man sollte denken ein Reisebüro wäre in ein solchen Stadt immer sehr voll. Das stimmte aber nicht. Eines war trotzdem komisch, der Besitzer des Reisebüros konnte uns die Flüge nach Cusco zwar buchen, aber alles nur telefonisch und da wir am nächsten Morgen ja schon fahren wollten , war es schwierig eine Bestätigung zu bekommen, ob das auch klappt. Es hat geklappt. Allerdings wollten wir auch noch die Flüge von Lima nach Iquitos und weiter nach Trujillo zurück buchen aber er konnte uns gar nicht sagen wann die Fluggesellschaften fliegen, bzw er konnte diese nicht mal telefonisch erreichen. Somit blieb uns nichts anderes als direkt am Flughafen diese Flüge zu buchen und uns erstmal zu erkundigen, wann die fliegen.
Dann wollten wir noch die Bustickets nach Huarraz kaufen. Also mit dem Taxi quer durch die Stadt. Es war wirklich eine chaotische Fahrt. Jedes Busunternehmen haben wir besucht, nur um eines zu finden, welches nicht in der Nacht nach Huarraz fährt. Na davon mal ab, dieses fuhr auch nicht nach Huarraz, aber zumindest nach Chimbote von da aus könnten wir dann weiter nach Huarraz fahren.
Gut die Reisemöglichkeiten waren ausgesucht und jetzt hieß es noch nach Hause die Sachen packen und dann noch verabschieden, weil man ja 2 Wochen im Lande unterwegs war.
Wir haben noch etliche Hinweise bekommen, wie wir uns im Land benehmen und verhalten sollen. Diese Hinweise haben wir auch sehr nötig gehabt.


Die ersten Stationen auf der Rundfahrt

 

Am Abend vor unserer großen Rundfahrt wurde noch herzlich getrunken und gefeiert und es gab viele Tipps für die Fahrt auf den Weg. Am nächsten Morgen sind wir mal zur Abwechslung früh aufgestanden. Haben noch mit der Oma gefrühstückt. Opa war schon zur Arbeit. Dann noch mal in die Stadt zum Reisebüro die Tickets auslösen und ab zum Busterminal in Richtung Chimbote. Mit einem guten Modernen Bus 2 Stunden lang ab nach Chimbote. Hier hatten wir noch Glück und konnten einen Bus nach Huaraz noch bekommen, obwohl alle laut Fahrplan schon lange weg waren. Abfahrt war dann schon nach kurzem Warten. In einem kleine Mercedesbus, welcher etwa 12Jahre alt war, gings dann Richtung Hinterland. erst durch eine wüstenartige Gegend immer wieder kleine Steigungen hoch, welche immer steiler wurden. Die Strasse wurde auch immer enger. Von einer Asphaltstraße wurde es zu einer Schotterpiste und schließlich passte immer nur noch ein Fahrzeug gleichzeitig auf die Strasse. Bananenpflanzen überall am Straßenrand und auf den nebenliegenden Feldern. Bei jedem halt wurden «platanos» in den Wagen gehalten und man hätte nur noch zugreifen brauchen. Die sahen sehr lecker aus und waren es auch. Später als es dunkel wurde und die Strasse noch schmaler und die Berge noch höher und der letzte Halt gemacht wurde, waren wir schon fast 4000m hoch.So gegen 9Uhr abends hatten wir dann bei 4300 m den derzeitigen Höhepunkt der Reise erreicht. Etwa gegen 22Uhr liess man uns in Huaraz am Straßenrand raus und wir irrten mit dem Taxi los auf der Suche nach einem Zimmer, genauer gesagt suchten wir das Hotel «Schatzi». Nachdem wir die Strasse gefunden gefunden hatten und endlich vor der Pension standen war uns schon ganz schön schwindelig, denn Huaraz liegt über 3000m hoch. In der tollen Pension konnte keiner Deutsch trotz des deutschen Namen und der Ankündigung im Reiseführer. Der Mann an der Rezeption half uns ein Zimmer auszusuchen. Wir wollten nur zwei Nächte bleiben. Den Abend sind wir noch einmal los, um etwas zu Essen. In einem kleinen sehr guten Restaurant in der Innenstadt hatten wir während des Essens hatten beide Probleme mit der Durchblutung. Die Füsse kribbelten und wir tranken noch viel Cocatee zum Essen, welcher sehr gut gegen die Höhenkrankheit sei. An einer Abendapotheke, die noch offen hatte, sind wir fündig geworden und konnten einige Tabletten gegen die Höhenluft kaufen. Später sind wir nach einer mehr als 8 stündigen Busfahrt selig eingeschlafen. Der 9.April. Dieser Tag war mehr ein Tag zum Ausruhen und um uns an die Höhenluft zu gewöhnen. Bummeln durch die Stadt und Kleinigkeiten für die Familie daheim ergattern. Nur leider ausser vielen Klamotten und Fotoentwicklungsläden hat die Stadt nicht viel zu bieten. Zwar gibt es riesige Märkte mit allem was das Herz begehrt, aber mehr nicht. Die Stadt, muss man wissen, ist in den 50er Jahren von einer der größten menschlichen Desaster erwischt worden, die es gab. Einige riesige Schlammlawine ist nach einem Erdbeben während der Schneeschmelze über die Stadt gerollt und hat etwa 20000 Menschen getötet und diese völlig zerstört. Heute ist die Stadt ein in den 50er Jahren aufgebautes akzentloses Häusermeer. Die Landschaft ist irre toll. Die riesigen Berge in der Umgebung und der tief blaue Himmel sind einfach umwerfend und atemberaubend. Abends haben wir noch eine Art Texasrestaurant besucht, wo die Steaks grösser waren als die Teller. Lecker, aber nicht wirklich typisch Peruanisch.

 


Der erste Tag in Cusco

Cusco

Nach der Landung hat uns ein einsamer Taxifahrer zu seinem sehr modernes Taxi geleitet. Zumindest für Peruanische Verhältnisse modern. Wir hatten eine Adresse eines Freundes aus Berlin, wo man in Cusco günstig wohnen kann. Der Taxifahrer fuhr uns zur Adresse und schaute erst mal selber wo das Haus war. Er stieg aus und suchte das Haus. Keiner zu Hause, sagte er, aber auf dem Markt sei die Frau. Also zum Markt weiter, um die Frau zu finden. Der Taxifahrer wieder raus und wir warteten. Nach 15 Minuten kam er wieder und sagte es gebe noch eine Frau mit dem selben Namen in der Strasse einige Häuser weiter. Bei der Dame zu Hause sahen wir wo wir wohnen sollten, das gefiel uns allerdings nicht und mit schlechtem Gewissen nahmen wir ein anderes Taxi um ein günstiges Hotel zu suchen. Hier aber noch mal ein großes Dankeschön an die enorme Hilfsbereitschaft des Taxifahrers. Der hat sich ganz schön ins Zeug gelegt für uns. Der andere Taxifahrer war nicht minder Hilfsbereit und suchte mit uns eine günstige Hostal in der Innenstadt. Er hielt an drei vielleicht vier Hotels und gab uns immer noch Tips, was man machen könnte. Wir verabredeten uns für Sonntag, um eine Rundfahrt durch die umliegenden Sehenswürdigkeiten zu machen. Das Hostal war eine kleine alte spanische Gaststätte mit tollen einfachen Zimmern und sehr netter Wirtschaft. Es waren ebenso nur junge Leute dort wie wir. Das Hostal hieß : Qu……… (Namen eintragen mit Link und Scannen der Beschreibung in extra Seite.) Es war Karfreitag und kurz vor Sonnenuntergang sind wir durch die Stadt gelaufen. Eine grossartige Prozession schlenderte mit Pauken und Trompeten durch die Gassen. Das witzigste war dahinter. Hier liefen eine Horde von Männern und Frauen, wie die BSR(BerlinerStadtReinigung) bekleidet, hinterher und reinigten sofort die Strassen. Wir aßen lecker und setzten uns noch in eine Kneipe im ersten Stock an der Plaza um den anstrengenden Tag zu beenden. Etwa gegen 11 Uhr Nachts zog die Prozession dann noch mal über den Platz und vor der Kathedrale einen Gottesdienst abzuhalten. Dann verschwanden die Ikonen im Inneren und die Menschenmasse löste sich auf. Wir lösten uns dann auch im Hostalbett auf.


Auf nach Machu Pichu

So früh wie heute sind wir schon lange nicht mehr aufgewacht. Nicht einmal Frühstücken konnten wir. Am Bahnhof angelangt, mussten wir durch die Fahrkartenkontrolle eines sehr soldatischen Schaffners. Dann die Sitzplätze suchen in dem Zug, denn alles war voll. Jetzt lagen 3 1/2 Stunden Fahrt vor uns. Am Anfang für der Zug langsam, wie in Serpentinen den Berg oberhalb Cuscos hoch. Durch hin und her rangieren. Wer sich das bloß ausgedacht hat. Später fuhr der Zug schneller, hielt aber des öfteren an. Es stiegen immer wieder Verkäufer zu uns und von Getränken bis ganzen Spanferkeln konnte man alles bekommen. Günstig war es auch noch dazu. Interessant war auch die Art wie die von einem Wagen zum nächsten gekommen sind, denn die Wagen waren nicht durchgängig begehbar. Mann muss auf die äussere Treppe an den Türen steigen und dann von Wagon zu Wagon hüpfen. Es wundert mich, dass es noch keine Toten gab. Wir hatten uns noch mit einigen aus Lima angefreundet und überlegten eine Tour über MachuPichu mit denen zu machen, da ein Führer Geld kostet und in einer Gruppe kann man den Preis etwas drücken.
Allein die Kulisse vor Ort an der Zugstation war umwerfend. Ein reißender Fluss auf dem man wohl Rafting betreiben könnte, aber eher was für hart gesottene Jungs. Den Zug hatten schon einige Busse erwartet, die einen nach oben bringen sollten. Noch vor einigen Jahren hatte man nur mit Pferden und zu Fuß hoch gekonnt. Der Bus kostete allerdings $9 und die Fahrt dauerte auch nicht allzu lange. Der Eintritt ober an der Station erinnerte eher an ein Touristen Camp mit Selbstbedienungsrestaurant, welche man von den Autobahnen kennt. Dort waren wir etwa gegen kurz nach 12 und alle standen Schlange an der Essensausgabe. Der Eintritt war mit $10 pro Person ziemlich heftig. Denn sogar die eigenen Landsleute, sprich Peruaner, mussten diesen Eintritt bezahlen. Das ist auch erst seit einigen Jahren der Fall. Aber das was wir gesehen haben, hat für alles entschädigt. Eine Führung für 7Soles pro Person hat uns alles erzählt und erklärt und gezeigt. 4Stunden lang sind wir auf dem Hügel herum geirrt. Beinahe hätte uns noch ein Unwetter erwischt. Aber mehr als einige Tropfen und Grollen war dann doch nicht. Im Tal sitz man sehr gut direkt am Bahnsteig, welcher eigentlich, wenn kein Zug fährt, eher eine zweite Strasse ist. Dort gibts Restaurants und Cafes in etlicher Zahl und auch das Essen ist eher Touristenlike. Allerdings wenn man Einheimische dabei hat, kann es schon vorkommen, dass man etwas anders bedient und auch das Essen etwas anders ist , als auf der Karte erwähnt. Denn nach Pizza und Spaghetti auf den ersten Seiten der Speisekarten finden man auch Peruanisches. Noch ein wenig über das Essen mit dem Kellner sprechen, welches man haben will und schon gibt es was besseres. Wir haben bis in die Abendstunden noch da im Restaurant gewartet bis endlich der Zug kommt, aber dieser kam einfach nicht. Vermutlich wurde die alte Lokomotive noch bis zur letzten Sekunde repariert. Etwa mit 2Stunde Verspätung wird der Zug eintreffen, aber bis dahin verzaubert die totale Dunkelheit den Ort. Alle warten auf den Zug, Touristen wie Einheimische. Ein riesiger Strahler am Bahnübergang scheint über die Gleise und erleuchtet fast alles, aber immer noch kommen mehr Menschen aus dem Dunkel und setzen sich zu den Wartenden. Die Rückfahrt war eher unspektakulär. Alle haben versucht zu schlafen, was bei dem Gerumpel und Geschüttelt nicht möglich war. Es war auch eiskalt geworden und ohne den richtigen Schutz wurde es fast unangenehm. Wir waren etwa gegen 11Uhr Abends wieder in Cusco.


 

Weiter nach Iquitos 

In dieser Nacht haben wir gut und fest geschlafen, allerdings mussten wir am nächsten Morgen mal wieder früh hoch. Die Abreise aus Cusco stand bevor. Gepackt und mit dem Taxi zum Flughafen. Der Flieger hat auf dem Weg nach Lima einen Umweg über Arequipa gemacht. Eine mehr im Süden liegende Provinzhauptstadt. Sie wird auch die weiße Stadt genannt, allerdings hatten wir nicht viel von der Stadt gesehen, denn der Flughafen lag etwas ausserhalb. In Lima hatten wir noch einige Wartezeit, bis es nach Iquitos ging. Mit AeroContinente flogen wir 1,5 Stunden in die so genannte grüne Hölle. Der Flughafen selber war nicht groß, aber viele alte kaputte Flugzeugwracks standen an einer Seite des Flughafens und warteten auf die Ewigkeit. Durch die schwüle Hitze sind wir bei 30Grad zum Gebäude gegangen. Wir konnten kaum atmen so schwer war die Luft. Im Gebäude fragten wir einen Einheimischen was ein Taxi in die Stadt kosten solle. Es lächelte nur und sagte etwa 5-10 Soles. Nun gut, das war nicht viel. Also auf zum Taxi. Wir gehen aus dem Gebäude raus. 20 Leute schreien uns an «Taxi, Taxi, Taxi» Gewühle, Massen brüllten auf Spanisch. Visitenkarten fliegen. Wir werden bedrängt. Sandra dreht bald durch. Matthias schreit alle auf spanisch an. Irgendwas egal. es war sofort 3 Sekunden Ruhe. Dann brüllen wieder alle weiter. Wir wollten weg da. Wir entscheiden uns für einen Taxifahrer, der ruhig da steht und uns nicht anschreit. Wir drücken uns durch das Gewühle zu dem Taxi und weg waren wir. Im Taxi bietet er uns ein Hostal an. Ganz in der Nähe des Zentrums. Noch eine kurze Erläuterung der Stadt und schon standen wir am Hostal «Eunice». Es machte einen guten Eindruck, obwohl schon im Gang zu einem Zimmer gleich eine tote Kakerlake lag. Das Zimmer war eine kleine Suite mit AirCondition und riesigen Betten. Wir waren auch fast die einzigen Gäste in der Zeit im Hostal. Wahrscheinlich deswegen der geringe Preis. Wir nahmen das Zimmer und luden unsere Sachen ab. Ab in die Stadt. Zu Fuss war es nicht weit. Eigentlich war das Hostal schon in der Stadt, wie wir dann später merkten. Einen kleinen Bummel durch die Läden, zeigte uns auch, dass die Stadt eigentlich nicht sehr günstig war. Hunger hatten wir keinen und setzten uns somit an die schöne alte Promenade und tranken hier einige Biere. Die Promenade sollte direkt am Amazonas sein. Allerdings war es schon so dunkel, dass man mehr als die schwarze Nacht nicht sah. An den Scheinwerfern auf der Promenade flogen tausende von Insekten rum und teilweise verdunkelten sie dies auch. Wir sassen da und schauten uns das Treiben auf der Promenade an. Nach einiger Zeit setzte sich ein kleiner Junge zu uns, der eigentlich Zigaretten verkaufte. Später kam noch ein Jungendlicher dazu, der wollte uns Iquitos bei Nacht zeigen. Also los ab in eine Disco. Das war tierisch gut dort und wir tranken noch mehr Bier. Später in der Nacht sind wir noch zum Schnaps kaufen an unserem Hotel um die Ecke gegangen. Fürchterliches Zeug, aber ganz schön scharf und günstig dazu. Irgendein Lianenschnaps aus dem Urwald. Die Plastikflaschen hatten keine Beschriftung und sahen nach Wasserflaschen aus dem Supermarkt aus. In dieser Nacht sassen wir noch eine Weile vor dem Hotel auf der Strasse. Horden von Kakalaken rannten über die Strasse und wir hinterher um sie zu vertreiben. Wirklich unglaublich immer in dreier oder 10er Gruppen von einem Müllcontainer zum nächsten.


Suche nach dem Urwaldgefühl

Am nächsten Tag sind wir spät aufgestanden und gleich etwas umher geirrt bis wir ein Restaurant mit Blick auf Belén gefunden hatte. Sandra wollte unbedingt ihr Cebiche essen. Dann gings Ihr wohl besser. Jetzt haben wir noch einen kleinen Rundgang durch die Stadt gemacht und sind dann bei Arisburger zum Bier und Fußball hängen geblieben. Dieser Laden war nach allen Seiten offen und da der Krach der Strasse extrem laut ist, versteht man fast sein eigenes Wort nicht mehr. Hier trafen wir den Jungen vom Vortag wieder und später zeigte er uns noch einen Park am Rande der Stadt. Ein Park nur mit Tieren der Urwaldes und eine wunderschöne Lagune platzierte sich in der Mitte. Es fing an zu regnen und die Mosquitos fraßen langsam Sandra auf. Also wieder zurück. Wir haben die Hinstecke mit einem Minitax bewältigt und das war vielleicht eine Gefühl. Jetzt hatten wir etwas Zeit um uns um einen Ausflug in den Regenwald zu kümmern. In der Touristinfo half man uns bei der Suche. Die Frau war sehr bekümmert und hatte sogar selber ein treffen mit der ReiseAgentur arangiert. Die Frau brachte uns bis zur hälfte des Weges und dann wurden wir von der Reiseagentur entgegen genommen. Sehr Komisch ? Wir waren gleich überzeugt und für 130$ «Dollores» würden wir für 2Tage im Regenwald untertauchen. Also buchten wir die Reise für den nächsten Tag. Abends sind wir wieder ins ArisBurger gegangen, denn da spielte Peru gegen Chile im Fussball. Das war ein Qualifikationsspiel zur Fussballweltmeisterschaft 2002. Wir bestellten Essen. Natürlich viel zu viel. Aber zufällig kam noch der kleine Junge vom Vortag wieder vorbei und er hatte sichtlich Hunger. Wir gaben ihm die Suppe und bestellten noch einen Sandwich. Allerdings, das was wir nicht wussten, war, dass er noch viele kleine Freunde und Freundinnen hatte, die auch alle Hunger hatten. Also teilten wir noch mehr mir Ihnen und alle hatten was abbekommen. Wir satt, die Kinder satt, ganz Iquitos war, glauben wir, satt geworden. Ach nebenbei bemerkt, Peru spielte übrigens 1:1. Das war ein Traumergebnis gegen Chile. Jetzt waren die Hoffnungen auf eine Teilnahme bei der Weltmeisterschaft 2002 wieder da.